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Dissertation veröffentlichen

Wer promoviert, muss zum Abschluss des Promotionsverfahrens eine Dissertation – auch als Promotionsschrift oder Doktorarbeit bezeichnet – vorlegen. Die Dissertation muss, um die Promotion zu erlangen, als letzter Schritt des Promotionsverfahrens veröffentlicht werden. Welche Veröffentlichungsmöglichkeiten Sie dabei haben, hängt von der Art der Dissertation ab.

Monografische oder kumulative Dissertation?

Es gibt zwei Arten der Dissertation:

  1. die monografische Dissertation, die als ein Gesamtwerk verfasst und veröffentlicht wird; sowie
  2. die kumulative Dissertation, die mehrere, im Laufe des Promotionsstudiums zur Veröffentlichung eingereichte oder bereits veröffentlichte einzelne Aufsätze (meist Zeitschriftenartikel) zu einem kohärenten Gesamtwerk integriert.

In den Sozial- und Geisteswissenschaften ist die monografische Dissertation üblicher, in den Natur- und Lebenswissenschaften ist eine kumulative Dissertation deutlich verbreiteter. Welche Art der Promotion gewählt wird, wird in der Regel schon zu Beginn eines Promotionsverfahrens entschieden.

Für individuelle Promotionsverfahren sind stets die individuell geltenden Vorgaben und Regelungen, insbesondere die Promotionsordnung, ausschlaggebend. Dies ist bei den hier gegebenen, teilweise verallgemeinerten Information zu beachten.

Eine monografische Dissertation veröffentlichen

Für die Veröffentlichung einer monografischen Dissertation bestehen grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Sie können sie über den Publikationsserver Ihrer Universität oder als Monografie in einem Verlag veröffentlichen. 

Ein Publikationsserver (auch als Repositorium oder in diesem Fall als Hochschulschriftenserver bezeichnet) ist der deutlich schnellere Weg für eine Veröffentlichung und die Dissertation ist dort frei zugänglich, dauerhaft referenzierbar und langzeitarchiviert. Der richtige Kontakt hierfür ist in der Regel die Bibliothek der Universität, an der Sie promovieren.

Eine Veröffentlichung der Dissertation über einen Publikationsserver kommt jedoch nicht immer infrage. Zum Beispiel weil diese Publikationsweise in einer Fachdisziplin nicht angesehen ist und dann kein Renommee für eine angestrebte wissenschaftliche Karriere mit sich bringt. In diesem Fall werden Sie die Veröffentlichung Ihrer Dissertation als monografisches Buch in einem Verlag anstreben. Dabei sind insbesondere drei Aspekte wichtig:

  • Wahl des Verlags: Welche Verlage kommen infrage und für welchen Verlag entscheiden Sie sich schließlich? Vielleicht sind Sie bei der Verlagswahl offen, womöglich kommen aber nur ein Verlag oder nur einige wenige Verlage infrage (bspw. aus fachlichen Gründen, aufgrund von Qualitätsansprüchen, durch persönliche Präferenzen oder aufgrund einer Reihe, in der Sie veröffentlichen möchten). Holen Sie idealerweise von verschiedenen Verlagen Angebote für die Veröffentlichung Ihrer Dissertation ein, um Leistungen und Kosten zu vergleichen; diese unterscheiden sich mitunter deutlich.
  • Open Access: Soll die Dissertation als Open-Access-Buch veröffentlicht werden, sodass es für alle Menschen zugänglich ist und eine größere Sichtbarkeit und Reichweite erreichen kann? Mittlerweile bieten die meisten Verlage die Möglichkeit der Open-Access-Publikation an, allerdings gibt es auf dem Verlagsmarkt ein großes Spektrum hinsichtlich der Kosten, Qualität und Umsetzung von Open Access. Es gibt reine Open-Access-Verlage, wobei Sie bei einigen unter bestimmten Voraussetzungen völlig kostenfrei publizieren können (meist Universitätsverlage, wie beispielsweise BerlinUP). Und es gibt konventionelle Verlage, die Open Access als Option anbieten – wobei die Kosten je nach Verlag sehr unterschiedlich ausfallen.
  • Finanzierung: Welche Mittel stehen Ihnen für eventuell anfallende Publikationskosten zur Verfügung? Insbesondere infrage kommen hier Fördermittel im Rahmen der Promotionsförderung, aus Forschungsprojekten oder direkt von Forschungsfördereinrichtungen (in Form von Publikationsmitteln, Sachmitteln oder Publikationszuschüssen) sowie Open-Access-Publikationsfonds der eigenen Einrichtung. Außerdem kommen auch Fördermittel oder Zuschüsse eines Lehrstuhls und von Instituten oder Fakultäten infrage, ebenso wie Preisgelder und vergleichbare Mittel.

Die Entscheidungen bei diesen Aspekten beeinflussen sich meistens gegenseitig und können je nach individuellen Anforderungen unterschiedlich gewichtet werden. Eine gute Recherche sowie eine sachkundige Beratung im Vorfeld sind daher wichtig.

Gerne beraten wir Sie zu diesen Aspekten und beantworten Ihre Fragen! Unsere Beratung ist unabhängig von den Publikationsmöglichkeiten von BerlinUP.

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Eine kumulative Dissertation veröffentlichen

Die Besonderheit einer kumulativen Dissertation macht es notwendig, dass Sie sich schon über die Veröffentlichung der einzelnen Aufsätze Gedanken machen – und so nicht erst am Ende eines Promotionsverfahren mit Fragen zur Veröffentlichung in Berührung kommen. Meistens wird es sich bei den Aufsätzen um Artikel, die Sie zur Veröffentlichung in Zeitschriften einreichen, handeln. Hier helfen Ihnen folgende Hinweise:

  1. Relevanz und Qualität prüfen, Open Access anstreben: Wählen Sie für Ihre Artikel inhaltlich und fachlich relevante sowie seriöse Zeitschriften aus. Publizieren Sie die Artikel möglichst frei zugänglich (Open Access), indem Sie sie bei genuinen Open-Access-Zeitschriften einreichen oder die Möglichkeiten für Open Access vorab recherchieren.
  2. Wiederveröffentlichungsrechte sichern: Klären Sie vor der Einreichung eines Artikels bei einer Zeitschrift, wie es hinsichtlich der für die spätere Integration und Wiederveröffentlichung in der Dissertationsschrift notwendigen Rechte aussieht. Grundregel: Übertragen Sie einem Verlag keine ausschließlichen Nutzungsrechte, höchstens einfache Nutzungsrechte, sodass Sie die vollen Verwertungsrechte an Ihrem Artikel behalten. Und auch hier ist zu betonen: Prüfen Sie die Optionen für Open Access. Denn frei zugänglich veröffentlichte Artikel, die unter einer Open-Access-konformen Creative-Commons-Lizenz erscheinen, können ganz einfach wiederveröffentlicht werden.
  3. Gegebenenfalls zweitveröffentlichen: Falls Sie einen Artikel nicht frei zugänglich veröffentlichen konnten, prüfen Sie die Möglichkeiten für eine Zweitveröffentlichung (sogenannter grüner Weg des Open Access) und machen Sie den Artikel so frei zugänglich.

Die Veröffentlichung der kumulativen Dissertation, also dem abschließenden kohärenten Gesamtwerk, erfolgt in der Regel über den Publikationsserver bzw. das Repositorium Ihrer Universität. Darüber ist die Dissertation frei zugänglich, dauerhaft referenzierbar und langzeitarchiviert.

Gerne beraten wir Sie zu diesen Aspekten und beantworten Ihre Fragen!

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