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Zeitschriftenbezogene Indikatoren

Die Relevanz von Publikationsorganen kann in den einzelnen Forschungsdisziplinen sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Auch innerhalb einer Disziplin sind nicht alle Journals für alle Forschenden gleichbleibend relevant. Hier setzen zeitschriftenbezogene Indikatoren an. Diese sollen dabei helfen, folgende Fragen individuell zu beantworten:

  • In welcher Zeitschrift sollte ich publizieren?

  • Welche Zeitschrift ist in meiner Disziplin besonders relevant?

Journal Impact-Factor (JIF)

Der Journal Impact Factor (JIF), häufig auch nur Impact Factor (IF) genannt, errechnet sich aus dem Verhältnis der Gesamtanzahl aller Zitationen einer Zeitschrift aus zwei Jahren durch die Anzahl der in der Zeitschrift veröffentlichten Artikel in diesen zwei Jahren. Wurden in einer Zeitschrift in den Jahren 2020 und 2021 insgesamt 100 Artikel publiziert, die insgesamt 200 Mal zitiert wurden, so ist der JIF der Zeitschrift im Bezugszeitraum 2. Ein JIF kann immer nur für abgeschlossene Jahrgänge berechnet werden. Das bedeutet, der in 2022 angegebenen JIF einer Zeitschrift errechnet sich aus den beiden vorangegangenen Jahrgängen.

Der JIF wird häufig fälschlicherweise mit den Forschungsleistungen der publizierenden Autor*innen gleichgesetzt, obwohl er ein reiner Zeitschriftenindikator ist. Zudem sagt eine Publikation in einer Zeitschrift mit einem hohen JIF nichts über die wissenschaftliche Qualität der Publikation selbst aus. Dies war auch nie Ziel des JIF, der von Eugene Garfield am Institute for Scientific Information ursprünglich mit dem Ziel entwickelt wurde, Bibliotheken bei der Auswahl zu abonnierender Zeitschriften bei begrenzten Mitteln zu helfen. 1975 erstmals für eine Auswahl an Zeitschriften berechnet und im Rahmen der Journal Citation Reports (JCR) veröffentlicht, sind sowohl der JIF als auch die JCR heute ein Produkt des Unternehmens Clarivate Analytics.

Source Normalized Impact per Paper (SNIP)

Beim SNIP wird die durchschnittliche Anzahl Zitationen einer Zeitschrift ins Verhältnis zur durchschnittlichen Zitierhäufigkeit in seiner jeweiligen Disziplin (dem Zitationspotenzial) gesetzt. Ein SNIP von 1 bedeutet, dass eine Zeitschrift entsprechend dem Durchschnitt des entsprechenden Forschungsfeldes zitiert wird. Bei einem SNIP von 2 werden Artikel der Zeitschrift im Schnitt doppelt so häufig zitiert, wie es durchschnittlich der Fall ist. Ziel des SNIP ist es, die Reichweite von Publikationen innerhalb verschiedener Disziplinen vergleichbar zu machen. Der SNIP wird von Elsevier über deren Datenbank Scopus (siehe unten) ausgegeben.